Mittwoch, 21. Februar 2024

Soll Wirtschaftsweise Grimm wegen Kritik an der Regierung aus dem Sachverständigenrat gedrängt werden?

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Aktuell berichtet Table.Berlin, Prof. Dr. Monika Grimm sei von den übrigen Mitgliedern des Sachverständigenrates zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgefordert worden, entweder auf ihr im Dezember angetretenes Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy oder die Mitgliedschaft im Sachverständigenrat zu verzichten. Die vier Wissenschaftler begründeten dies mit ansonsten drohenden Interessenkonflikten Grimms bei wichtigen Fragen, mit denen sich der Sachverständigenrat zu beschäftigen habe.

Table.Berlin hält diese Begründung für vorgeschoben und verweist darauf, dass Grimm sich dadurch unbeliebt gemacht habe, weil sie zuletzt mehrfach öffentlich die Regierungspolitik der Ampel kritisch bewertet habe. Zudem sei das Verhältnis zwischen der Vorsitzenden des Sachverständigenrates, Prof. Dr. Monika Schnitzer, und Grimm belastet.

Sollte wirklich Grimms kritische Haltung dazu geführt haben, sie aus dem Gremium drängen zu wollen, wäre dies nachgerade absurd. Auch wenn es sich inzwischen parteiübergreifend eingebürgert hat, als Berater nur noch Personen zu beschäftigen, die die eigene Meinung vertreten, läuft dies dem Sinn und Zweck einer Beratung zuwider. Ein Berater sollte ohne Vorurteil Fragestellungen analysieren und bewerten, um daraus dem zu Beratenden eine begründete Empfehlung abzugeben, die dieser befolgen kann oder auch nicht. Wer allerdings vom Berater nur hören will, was er schon zu wissen und entscheiden zu können glaubt, braucht keinen Berater.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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